Ist meine Katze ausreichend geimpft?

Ist meine Katze ausreichend geimpft?

Immer wieder, wenn es ans impfen der Tiere geht, prallen Impfbefürworter und Impfgegner aufeinander. Ähnlich wie bei den Impfungen für den Menschen fällt man gerade auch im Internet übereinander her. Die Impfbefürworter sagen, impfen ist wichtig, impfen schützt Mensch und Tier, die im Gegner sagen, es wird viel zu viel geimpft, die Tiere werden krank durch Impfungen.
Wir als Tierärzte versuchen, das richtige Maß für den Impfstatus der Tiere zu finden. Grundlage dafür sind bei uns immer die Empfehlungen der ständigen Impfkommission für Tiere. Dies ist eine Kommission von Experten, die regelmäßig zusammentritt und je nach Seuchenlage Empfehlungen für die Impfung von Tieren herausgibt.

Gegen welche Krankheiten können Katzen eigentlich geimpft werden?

Für die Katze gibt es Impfstoffe gegen:

Katzenschnupfen
Katzenseuche
Tollwut
Feline Leukose
F IP

für alle diese Impfungen gibt es unterschiedliche Impfintervalle, die sich je nach Seuchenlage ändern können.

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen oder auch Katzenschnupfenkomplex, da mehrere Erreger daran beteiligt sind, ist eine Krankheit, die es schon seit vielen Jahren gibt.
Die beteiligten Erreger sind das Feline Herpesvirus, das Feline Calicivirus, Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen. Je nach Beteiligung der Erreger hat die Katzenschnupfeninfektion unterschiedliche Ausprägungen an unterschiedlichen Organen im Nasen-, Maul- und Rachenbereich oder auch an den Augen.

Felines Herpesvirus

Herpesviren sind die häufigsten Auslöser des Katzenschnupfens. Der Erreger befällt ausschließlich Katzen und das Virus ist außerhalb des Wirts bis zu 24 Stunden überlebensfähig.

Wie erfolgt die Übertragung?

Die Übertragung kann von Tier zu Tier über Sekrete wie Speichel oder Nasensekret erfolgen, aber wegen der Überlebensfähigkeit des Virus auch über Spielzeuge und Futterschüsseln oder auch durch Menschen, die mit infizierten Tieren Kontakt haben.

Wann treten die ersten Symptome auf?

Nach ungefähr 24 Stunden ist das Virus in den Sekreten des infizierten Tieres nachweisbar. Die ersten Symptome treten in der Regel zwei bis drei Tage nach der Infektion auf.

Welche Symptome entwickeln Tiere durch die Infektion?

Die ersten Symptome sind Nasen-und Augenausfluss die häufig verbunden sind mit Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen. Im Maulbereich können an der Zunge Geschwüre auftreten, häufig sind die Nasenmuscheln entzündet und in den meisten Fällen tritt Fieber und Appetitlosigkeit auf.
Die meisten Tiere überstehen diese Erkrankung, die Sterblichkeit ist gering, jedoch kommt es häufig zu Spätschäden wie chronischer Schnupfen und Hornhautgeschwüren an den Augen. Genesene Tiere sind zum Teil Dauerausscheider.

Felines Calicivirus

ebenfalls häufiger Auslöser eines Katzenschnupfens sind Caliciviren, die allerdings außerhalb des Körpers nicht besonders lange überlebensfähig sind.

Wie erfolgt die Übertragung?

Bei den Caliciviren spielt die Übertragung mittels Aerosolen, d.h. über Tröpfcheninfektion beim Niesen keine Rolle. Die Viren werden ausschließlich beim direkten Kontakt übertragen.

Wann treten die ersten Symptome auf?

Zuerst vermehren sich die Erreger in den Rachenmandeln, der Maulschleimhaut und den Bindehäuten der Augen. Zwischen dem vierten und siebten Tag kommt es zur Virämie, d.h. der ganze Körper ist betroffen, insbesondere jedoch die Lunge und die Schleimhaut der Zunge.

Welche Symptome treten auf?

Die Tiere haben Fieber, massiven Schnupfen, Bindehautentzündung und Nasenausfluss, der durch bakterielle Sekundärinfektionen eitrig kompliziert sein kann. Außerdem kann es zu einer Lungenentzündung kommen.

Chlamydien

Chlamydieninfektionen sind häufig und rufen in der Regel eine Bindehautentzündung mit Augenausfluss hervor. Betroffen sind vor allem Jungkatzen zwischen sechs und zwölf Wochen. Meist ist das Allgemeinbefinden ungestört.

Bordetellen

Die Bordetellen-Infektion ist in der Regel eine Sekundärinfektion nach Schädigung der Schleimhäute durch die viralen Erreger.

Mykoplasmen

Mykoplasmen rufen meistens eine Bindehaut-und Nasenschleimhautentzündung hervor. Es ist nicht geklärt ob Mykoplasmen Primär-oder Sekundärerreger sind.

Therapie

Die Therapie der Virusinfektionen erfolgt symptomatisch, zusätzlich werden Antibiotika zur Vermeidung von Sekundärinfektion gegeben. Die Gabe von Lysin ist fragwürdig, da eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.

Prophylaxe

die beste Wahl ist die Prophylaxe durch eine Schutzimpfung. Die Leitlinie zur Impfung von Kleintieren empfiehlt eine Impfung gegen die Katzenschnupfenerreger dringend. Zusätzlich sind auch Impfstoffe gegen Chlamydien verfügbar.
Die Grundimmunisierung erfolgt in der achten, zwölften und sechzehnten Lebenswoche. Danach sind je nach Lebensumständen des Tieres Auffrischung in Intervallen von einem bis drei Jahren notwendig.

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