RHDV 2 – Neue Kaninchenkrankheit
RHDV2 – Die neue Kaninchenseuche
In Südeuropa, vor allem in Frankreich Portugal Italien und Spanien trat ab ca. 2010 eine neue Variante des RHD-Virus auf, die man RHDV 2 nannte. Mittlerweile gibt es diese Virusvariante auch in Deutschland. Seine Verbreitung, Stand 2015, können Sie auf der folgenden Karte sehen.
Auch wenn das Gebiet Berlin-Brandenburg noch relativ wenig betroffen ist, ist mit einer deutlichen Zunahme in diesem und in den nächsten Jahren zu rechnen.
Aber was ist RHD eigentlich?
Der Erreger
Der Erreger der RHD ist ein Calicivirus . Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann bei normalen Umwelttemperaturen mehrere Monate außerhalb des Kaninchenkörpers infektiös bleiben. Selbst bei Temperaturen von +60°C, kann es 2-3 Tage überleben.
Die Übertragungswege
Das RHD Virus ist im Blut, im Knochenmark, in allen Organen und in sämtlichen Ausscheidungsprodukten nachweisbar. Deshalb kann die Infektion über direkten Kontakt erfolgen, aber auch über Stechmücken und Fliegen. Auch Flöhe und Milben, die von einem Tier auf das andere übergehen, sind mögliche Überträger des Virus.
Was macht das Virus im Körper?
Das wesentliche Merkmal der Krankheit ist eine hochgradige Störung der Blutgerinnung. Diese führt zu Blutungen in allen Geweben, die durch punktförmige Einblutungen sichtbar werden. In vielen Fällen tritt auch eine Leberentzündung auf, die zu einer großflächigen Zerstörung von Lebergewebe führt.
Symptome
Heute noch fit, am nächsten Morgen tot!
Das ist das häufigste Bild, was die RHD bietet. Die meisten Kaninchen sterben an einer perakuten Verlaufsform der Krankheit. Die häufigste Veränderung, die an den toten Kaninchen zu sehen ist, ist eine leichte Blutung aus der Nase.
Kann man den Verlauf der Erkrankung beobachten, treten häufig zentralnervöse Symptome auf, die sich in Krämpfen äußern.
Therapie
Eine Therapie ist nicht bekannt.
Prophylaxe
Für das RHD Virus, gibt es mehrere in Deutschland zugelassenen Impfstoffe.
Für das RHD2 Virus gibt es leider noch keinen in Deutschland zugelassenen Impfstoff.
Es gibt eine Studie der Firma IDT, die darauf hinweist, dass der Impfstoff Cunivac-RHD eventuell einen begrenzten Schutz gegen RHD2 erzeugen könnte.
Wir verwenden ausschließlich diesen Impfstoff.
Der einzig zugelassene Impfstoff gegen diese Erkrankung ist ein in Frankreich produzierter Impfstoff.
Wir werden die Möglichkeit eines Imports nach Deutschland prüfen.